Als Auditor wird eine meist dafür ausgebildete bzw. zertifizierte Person bezeichnet, die in Bezug auf eine Organisation oder Person überprüfende Tätigkeiten („Audit“, lateinisch „audire“ = „hören, zuhören, verhören, vernehmen“) durchführt. Mittels Befragung, Beobachtung sowie Auswertung relevanter Daten und Unterlagen überprüft der Auditor die Einhaltung betrieblicher oder organisatorischer Vorgaben sowie aus Normen abgeleiteten Standards. Zudem analysieren Auditoren organisationsinterne Prozesse, bewerten die Entwicklung einer Person oder Organisation und zeigen mögliche Verbesserungspotenziale auf. Eine der typischen Aufgaben von Auditoren ist auch die wiederkehrende Überprüfung von Managementsystemen in Unternehmen, staatlichen oder privaten Organisationen sowie Verwaltungen. Dabei handelt es sich oft um ein Audit der Managementsysteme zur Qualität, Energie, Umwelt, Datenschutz, Sicherheit, Hygiene oder des Arbeitsschutzes. 

In vielen Fällen überprüft der Auditor hauptsächlich die Einhaltung bestimmter Normen, ebenso das Risikomanagement (Risk-Management-Audit), die Rechtssicherheit (Legal-Compliance-Audit) oder etwa die Einhaltung ethischer Standards (Ethik-Audit).

Ein Auditor kann unterschiedlich eingesetzt werden, insbesondere

  • intern, innerhalb der eigenen Organisation (Audit intern)
  • extern, bei Organisationen fremder Unternehmen als Berater oder für ein Zertifizierungsunternehmen (Audit extern).

Während seiner Tätigkeit nimmt der Auditor diese Aufgaben und Funktionen wahr:

  • setzt Fach-, Führungs- und Expertenwissen ein
  • prüft und steuert im Rahmen des Auditprogramms Prozesse sowie ggf. Teams
  • agiert als Führungskraft oder
  • als Co-Auditor bei Audits
  • setzt den Auditauftrag leitend um 
  • führt Abschlussgespräche und 
  • erstellt schließlich den Auditbericht

Dabei werden dem Auditor unterschiedliche fachliche Anforderungen gestellt:

  • Auditierung einfacher Sachverhalte in Bezug auf Einhaltung: Prozesse, Kundenvorgaben etc.
  • Auditierung anspruchsvoller Prüfobjekte: Optimierungspotenziale, Branchen- und Technologie-Innovationen, Prozesseinführungen
  • Auditierung bestimmter Normen und Regelwerke: z.B. ISO 9001, Gefahrstoff-VO etc.

Gut zu wissen:

Ein Auditor sollte fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie insbesondere Wissen in puncto Controlling und Rechnungswesen in seine Tätigkeit einbringen können. Notwendig ist für seine Tätigkeit auch analytisches und prozessorientiertes Denken (Hard Skills). Neben sehr guten Deutsch- und Englischkenntnissen (bei zielorientierter Fach-Kommunikation) wird ebenso Teamfähigkeit sowie eine strukturierte Arbeitsweise (Soft Skills) von einem Auditor erwartet. (Eine Weiterbildung als Auditor oder Berufserfahrung als Qualitätsmanagementbeauftragter wäre nicht schlecht)